"Once a Ram, always a Ram" - mein Jahr an der University of Rhode Island
Studienstipendium I Adelina Herbst I Master in Mechanical Engineering I University of Rhode Island I 12 Monate
„Oh you are everywhere!“, hat der Präsident der University of Rhode Island (URI) zu mir gesagt, als wir uns wiederholt in einer Woche auf Events getroffen haben. Denn in diesem Jahr habe ich nahezu alle Möglichkeiten, die mir geboten wurden, wahrgenommen und ich würde es genauso wieder tun.
Master-Studium an der URI
Das Studium an der URI ist mehr auf wöchentliche Abgaben, mehrere Leistungsnachweise, Projekte und Diskussionen ausgelegt. Insbesondere in Graduate Courses habe ich erlebt, dass Lehrinhalte durch Gespräche vermittelt werden, in denen die Professoren die Graduates anleiten, die Prinzipien und Effekte selbst herzuleiten und zu verstehen. Dadurch ist das Erlernen der Inhalte leichter und die Prüfungen erscheinen bewältigbarer.
„Think big, we do“ ist das Motto der URI und spiegelt sich in Forschungsprojekten und Abschlussarbeiten wider, die nicht nur campusweite, sondern oft nationale und globale Herausforderungen adressieren.
Engagement in Communities
Fasziniert von der Menge an Hochschulgruppen war es eindeutig, dass ich mich in Clubs wie der Society of Women Engineers (SWE), der International Engineering Living and Learning Community (IELLC) und der Graduate Student Association engagieren und es selbst erleben möchte.
Vor allem SWE hat mir gezeigt, wie viel Wert in den USA auf netzwerken, gegenseitiges kennen und unterstützen gelegt wird, aber auch welche Effekte, wie viele vermittelte Praktika, Jobangebote und Entwicklungsangebote dadurch entstehen.
Das IELLC dagegen bietet zwei Häuser direkt am Campus für internationale Studierende der Ingenieurswissenschaften aus verschiedenen Nationen, zum gemeinsam wohnen, essen, lernen und Spaß haben. Da es direkt neben Campusgebäuden liegt, ist mein täglicher Weg zum Engineering Building sehr kurz, genauso der Weg zu Essenslokalen, zum Fitnessstudio oder zum Footballstadium der URI. Das IELLC bot mir eine Community, von der ich täglich beim Essen etwas über persönliche Meinungen, amerikanische Prinzipien bis hin zu USA-Reiseempfehlungen lernen konnte.
„To give back to the community“ habe ich Studenten, die ihren Aufenthalt in Deutschland planen, Informationen, Ressourcen und Empfehlungen gegeben, um den transatlantischen Austausch in beide Richtungen ideal zu gestalten.
Über das akademische hinaus
Über diese Communities hinaus habe ich unzählige Chancen wahrgenommen, die den Studenten an der URI für Persönlichkeitsentwicklung, Jobvorbereitungen oder kostenlose Verpflegung, wie von unserer lokalen Farm, angeboten werden. So habe ich einen TEDxURI-Talk über den Mehrwert meiner Forschung vor einem breiten Publikum gehalten und veröffentlicht, ich habe das Glück, Finalistin der ersten 3-Minute-Thesis Competition der URI zu sein, mit meinem Team den dritten Platz bei einer universitätsweiten Sustainability-Challenge belegt zu haben, sowie zu dem jährlichen Sustainability-Dinner im Haus des Präsidenten der Universität eingeladen worden zu sein.
Daneben gibt es zahlreiche akademische sowie andere Mentoring Programme, Honors Societies, Networking-Events und Challenges, um Campus- oder anderweitige Herausforderungen anzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Dies zeigt, dass URI ein ideales Exempel für die USA ist, dem Land der Möglichkeiten. Für jedes Interesse, jedes Hobby und jede Gemeinschaft gibt es Möglichkeiten und Wege denen nachzugehen und diese zu fördern.
Der Mehrwert durch Fulbright
Das Vorbereitungsseminar war der Teaser eines darauffolgenden großartigen Jahres. Ich habe dort viele inspirierende und herzliche Menschen kennengelernt, mit denen ich bis heute in Kontakt stehe. Fulbright hat mir folglich auf sozialer, organisatorischer und finanzieller Ebene geholfen, mein Auslandsjahr zu einem Erfolg zu machen. Die Fulbright-Connection ist immer wieder zu finden und führt zu ungeahnten Möglichkeiten. Dazu zählt ein Abendessen mit Fulbright-Alumni der letzten 50 Jahre sowie durchgehender gegenseitiger Beistand und Unterstützung zwischen Fulbrightern in bürokratischen oder Reiseangelegenheiten.
Erkunden der North Eastern Region
Meine Highlights des Jahres sind die neuen Entdeckungen, die Orte und die Menschen, die ich an diesen Orten getroffen habe. Sei es auf dem Vorbereitungsseminar in Berlin, meiner Foliage-Reise auf dem Cangamangus in New Hampshire, eingeladen zu einem Oktoberfest einer Rhode Island-Familie, die German American Konferenz in Boston, ein Treffen mit dem lokalen Rhode Island Fulbright Chapter, Besuche an Ivy-League-Universitäten wie Yale, Harvard und Cornell oder auf Fahrten zu einen der vielen Rhode Island Strände.
In einem Shop an den Niagara Fällen sowie in einem kleinen Lokal in Rhode Island habe ich mit anderen Gästen und den Lokalbetreibern bereichernde, tolle Gespräche über mein Austauschprogramm und gesellschaftliche sowie politische Ansichten geführt. Diese Erfahrungen haben mir verdeutlicht, wie freundlich, offen und gesprächsbereit die meisten Menschen hier sind und wie sehr ich das schätze. Solche Konversationen kann ich nur jedem weiteren Austauschstudenten ans Herz legen, denn das sind Wege, authentischen Erfahrungen in den USA und mit den Bewohnern des Landes zu sammeln, außerhalb eines rein akademischen Umfelds.
Was nehme ich mit?
Mein Aufenthalt an der URI und meine neuen Freunde haben in mir verinnerlicht „how to think big“. Vor allem hier in Rhode Island, an der URI, kommt ein familiäres Zugehörigkeits- und Zusammengehörigkeitsgefühl unter allen Rams auf: die Studenten, Professoren und Mitarbeiter gehören zusammen.
Ich bin überglücklich und dankbar, dass Fulbright mir dieses Jahr und jede einzelne der damit verbundenen Chancen ermöglicht hat, wie beispielsweise ein Teil der Ram-Familie zu werden. Ich nehme viele wertvolle Erfahrungen und Erinnerungen mit, die mich ein Leben lang begleiten werden, genauso wie meine neugewonnene Identität als Ram, denn es heißt „Once a Ram, always a Ram“!